Die Autobatterie fungiert als Herzstück eines jeden Fahrzeugs und ist verantwortlich für den reibungslosen Startmotor sowie die einwandfreie Funktion sämtlicher elektrischer Komponenten im Auto. Es ist von entscheidender Bedeutung, regelmäßige Überprüfungen durchzuführen, um unerwartete Probleme zu vermeiden. Dieser Artikel bietet eine ausführliche Anleitung zur effektiven Überprüfung der Autobatterie unter Verwendung eines Multimeters.
Ohne eine voll funktionsfähige Batterie ist eigenständiges Starten des Motors bei kalten Temperaturen schlichtweg nicht möglich und erfordert externe Hilfe. Die Autobatterie zählt daher zu den grundlegendsten Bauteilen eines Fahrzeugs.
Der ADAC gibt eine grobe Lebensdauer von etwa vier bis fünf Jahren für Autobatterien an, wobei diese durch richtige Handhabung sowohl positiv als auch negativ beeinflusst werden kann. Im Jahr 2022 wurden fast die Hälfte aller Einsätze der ADAC Straßenwacht aufgrund defekter Autobatterien ausgelöst, insbesondere bei kalten Temperaturen versagt die Starterbatterie oft ihren Dienst. Trotzdem gibt es präventive Maßnahmen, um Pannen zu verhindern.
Messung der Autobatteriekapazität
Beim Überprüfen der Leistung Ihrer Autobatterie gibt es wichtige Aspekte zu berücksichtigen.
Es ist grundlegend zu verstehen, dass allein die Messung der Spannung keine zuverlässige Einschätzung über die Batterieeffizienz ermöglicht.
Für eine Spannungsmessung ist die Verwendung eines Multimeters erforderlich.
Es ist ratsam, die Batteriespannung nicht direkt nach einer ausgedehnten Autofahrt oder unmittelbar nach dem Aufladen mit einem Batterieladegerät zu ermitteln. In diesen Fällen wäre die gemessene Spannung zu hoch, da sowohl der Fahrzeuggenerator als auch das Batterieladegerät eine höhere Ladespannung liefern als die Nennspannung der Batterie (normalerweise 12 Volt).
Die Batteriespannung sollte erst nach einer Ruhephase von 4 bis 8 Stunden oder idealerweise nach 24 Stunden Standzeit des Fahrzeugs gemessen werden. Erst zu diesem Zeitpunkt erreicht die Batterie ihre tatsächliche Ruhespannung.
Des Weiteren kann die Spannungsmessung beeinträchtigt werden, wenn sie kurz nach einem Stromverbrauch durch eingeschaltete Geräte erfolgt. In solchen Fällen würde die Messung einen zu niedrigen Spannungswert anzeigen.
Wie kann man die Kapazität einer Autobatterie messen? (mit Multimeter)
Eine präzisere Methode zur Bestimmung der Batteriekapazität ist die kontrollierte Entladung. Hierbei werden verschiedene Verbraucher bei ausgeschaltetem Motor über einen festgelegten Zeitraum aktiviert. Drei wesentliche Kennzahlen spielen dabei eine Rolle:
C-Wert: Das C-Rating gibt an, wie viele Stunden eine Batterie mit einer spezifischen Kapazität durchhält. 1C entspricht der Entladung der gesamten Batterie innerhalb einer Stunde.
Ah (Amperestunden): Diese Angabe zeigt an, wie viel Strom in der Batterie gespeichert ist. Zum Beispiel bedeutet eine Batterie mit einer Kapazität von 100 Ah, dass sie für 10 Stunden Strom mit einer Rate von 10 Ampere liefern kann.
V (Volt): Die Anzahl der Volt entspricht der Energiemenge, die an einen Stromkreis oder eine Schaltung abgegeben wird. Hierbei handelt es sich um die Versorgungsspannung für elektronische Geräte. Bei einem 12-V-Gerät werden konstant 12 Volt von der Batterie bereitgestellt.
Beim Erwerb ist es wichtig zu beachten, dass eine Batterie mit einer Kapazität von 80 Ah (C100) lediglich 0,8 Ampere pro Stunde abgeben kann. Im Gegensatz dazu kann eine Batterie mit 80 Ah und einem C20-Wert bereits 4 Ampere pro Stunde liefern.
Wann ist die Autobatterie voll? (12 Volt)
Es ist wichtig, dass eine intakte Autobatterie im vollständig aufgeladenen Zustand eine Spannung von ungefähr 12,8 Volt aufweist. Spannungswerte zwischen 12,4 und 12,8 Volt gelten als akzeptabel. Falls die Batterie diese Werte nicht erreicht oder die Spannung innerhalb kurzer Zeit unter 12 Volt fällt, ist die Batterie nicht mehr funktionsfähig.
Angenommen, es handelt sich um eine voll aufgeladene Batterie mit einer Kapazität von 120 Ah. Theoretisch könnte sie einen Strom von 6 Ampere über einen Zeitraum von 20 Stunden liefern, bevor sie vollständig entladen ist und ihre Ruhespannung unter 12 Volt sinkt. Um eine Bleibatterie, die höchstens bis zur Hälfte entladen werden sollte, nicht zu beschädigen, sollte die Entladezeit auf 10 Stunden halbiert werden.
Die Zeit für den C-Wert beginnt, sobald die Verbraucher eingeschaltet werden. Mithilfe eines Multimeters oder eines angeschlossenen Batteriecomputers wird regelmäßig die Batteriespannung gemessen. Wenn die Spannung auf 12 Volt abfällt, sollten die Messungen in kürzeren Intervallen durchgeführt werden, um eine zu tiefe Entladung zu verhindern. Der Entladevorgang muss spätestens gestoppt werden, wenn die gemessene Batteriespannung 11,5 Volt erreicht, um Schäden an der Batterie zu vermeiden.
Wie kann man die Autobatterie schonen?
Es ist von besonderer Bedeutung für Kurzstreckenfahrer, regelmäßige Pflege ihrer Autobatterie zu gewährleisten. Kriechströme aufgrund von verschmutzten Batteriepolen oder anderen Faktoren können zu einer beschleunigten Entladung führen. Normalerweise beträgt die durchschnittliche Lebensdauer einer Autobatterie etwa fünf Jahre, doch durch gründliche Wartung und Pflege lässt sich diese auf sechs bis acht Jahre oder sogar länger verlängern.
Verschmutzte Batteriepole, sei es durch Ölrückstände oder Laub, können solche Kriechströme verursachen und die Lebensdauer der Autobatterie beeinträchtigen. Ebenso führt Korrosion an den Batteriepolen dazu, dass die Batterie schneller altert. Insbesondere im Winter ist es ratsam, längere Strecken zu fahren oder die Batterie mit einem Ladegerät aufzuladen, da die Kälte die Ladungsfähigkeit der Batterie beeinträchtigen kann.
Ein konstant niedriger Ladezustand kann die Batterie durch Sulfatierung beschädigen. Dabei bilden sich auf den Ladeplatten Kristalle aufgrund von Einflüssen wie Feuchtigkeit oder Kälte, sodass die Batterie keine Ladung mehr aufnehmen kann. In einem solchen Fall ist es ratsam, die Starterbatterie rechtzeitig auszutauschen, um eine mögliche Panne zu verhindern.
Batterie messen ohne Messgerät
Für einen kurzen Batteriecheck können Autofahrer auch eine Kfz-Werkstatt aufsuchen, um sicherzustellen, dass ihre Batterie in gutem Zustand ist. Und falls die Batterie unterwegs den Dienst versagt, können sich Autofahrer auf die Unterstützung der Straßenwachtfahrer des ADAC verlassen. Die Pannenhilfe des ADAC hat für alle Fälle Batterien an Bord, sogar für Fahrzeuge mit moderner Start-Stopp-Technologie.
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