So sparen Sie Strom mit einem Strommessgerät: Tipps zur Senkung des Energieverbrauchs

Angesichts steigender Strompreise ist es wichtiger denn je, den Energieverbrauch im Haushalt zu optimieren. Ein Strommessgerät, auch Energiekostenmessgerät genannt, ist ein praktisches Werkzeug, um den Stromverbrauch einzelner Geräte zu messen und sogenannte Stromfresser zu identifizieren. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um Ihren Energieverbrauch zu senken und Ihre Stromrechnung zu reduzieren. Dieser Artikel erklärt, wie ein Strommessgerät funktioniert, wie Sie es effektiv einsetzen und welche Tipps Ihnen helfen, Strom zu sparen.

Was ist ein Strommessgerät?

Ein Strommessgerät ist ein kleines Gerät, das zwischen eine Steckdose und ein elektrisches Gerät geschaltet wird. Es misst den Stromverbrauch in Echtzeit und zeigt diesen in Watt (W) an. Viele Modelle können auch den Gesamtverbrauch über einen bestimmten Zeitraum in Kilowattstunden (kWh) anzeigen und die Kosten berechnen, wenn Sie den aktuellen Strompreis eingeben. Laut Stiftung Warentest sind gute Strommessgeräte wie von arendo bereits ab 9 Euro erhältlich und liefern präzise Messungen, die Ihnen helfen, Einsparpotenziale zu erkennen.

Wie verwendet man ein Strommessgerät?

Die Bedienung eines Strommessgeräts ist unkompliziert:

  1. Anschließen: Stecken Sie das Strommessgerät in eine Steckdose.

  2. Gerät verbinden: Schließen Sie das zu messende Gerät an das Strommessgerät an.

  3. Messung ablesen: Das Display zeigt den aktuellen Verbrauch in Watt, den Gesamtverbrauch in kWh und oft auch die Kosten.

Für Geräte mit konstantem Verbrauch, wie Lampen oder Heizgeräte, können Sie den momentanen Verbrauch direkt ablesen. Bei Geräten mit zyklischem Verbrauch, wie Kühlschränken, empfiehlt es sich, über mindestens 24 Stunden zu messen, um ein genaues Bild zu erhalten. Laut Vattenfall können Sie durch Eingabe Ihres Strompreises direkt die Kosten für den Betrieb eines Geräts ermitteln.

Identifizierung von Stromfressern

Um die größten Energieverbraucher in Ihrem Haushalt zu finden, sollten Sie mit Geräten beginnen, die bekanntermaßen viel Strom verbrauchen. Dazu gehören:

  • Kühlschränke und Gefriertruhen: Diese laufen rund um die Uhr und können bei älteren Modellen viel Strom verbrauchen.

  • Waschmaschinen und Trockner: Besonders bei häufiger Nutzung tragen sie erheblich zum Verbrauch bei.

  • Geschirrspüler: Ältere Modelle sind oft weniger effizient.

  • Heizgeräte und Klimaanlagen: Diese haben einen hohen Momentanverbrauch.

  • Elektroherde und Backöfen: Sie verbrauchen viel Strom während des Betriebs.

Kühlschränke verbrauchen viel Strom
Kühlschränke sind in der Regel große Stromfresser

Messen Sie den Verbrauch dieser Geräte über einen repräsentativen Zeitraum. Für Kühlschränke beispielsweise ist eine Messung über 24 Stunden sinnvoll, da ihr Verbrauch durch das Ein- und Ausschalten des Kompressors schwankt. Laut EnBW können Strommessgeräte schnell zeigen, welche Geräte ineffizient sind.

Messung des Standby-Verbrauchs

Viele Geräte verbrauchen auch im Standby-Modus Strom, was oft als „vampire power“ bezeichnet wird. Dazu gehören:

  • Fernseher

  • Computer und Monitore

  • Drucker und Scanner

  • Ladegeräte

  • Mikrowellen und Kaffeemaschinen

Stromverbrauch im Standby-Modus und Einsparpotenziale

Ein Strommessgerät kann dabei helfen, den Standby-Verbrauch eines Geräts zu ermitteln. Dazu misst man den Stromverbrauch, während das Gerät scheinbar ausgeschaltet ist. Laut einer Studie auf ResearchGate verbraucht ein Fernseher im Standby-Modus durchschnittlich etwa 2,2 Watt – eine kleine Menge, die sich über das Jahr jedoch summieren kann.

Beispielrechnung: 5 Watt im Standby-Modus

Ein Gerät, das dauerhaft 5 Watt im Standby-Modus verbraucht, verursacht folgende Stromkosten:

  • Täglicher Verbrauch:
    5 W × 24 h = 120 Wh = 0,12 kWh pro Tag

  • Jährlicher Verbrauch:
    0,12 kWh × 365 Tage = 43,8 kWh

  • Kosten bei 0,30 Euro/kWh:
    43,8 kWh × 0,30 € = 13,14 Euro pro Jahr

Durch den Einsatz von abschaltbaren Steckdosenleisten kann dieser unnötige Verbrauch vollständig vermieden werden.


Beispiele und Berechnungen

Beispiel 1: Fernseher im Standby-Modus

Ein Fernseher, der täglich 20 Stunden im Standby-Modus läuft und dabei 5 Watt verbraucht, hat folgenden Energieverbrauch:

  • Täglicher Verbrauch:
    5 W × 20 h = 100 Wh = 0,1 kWh

  • Jährlicher Verbrauch:
    0,1 kWh × 365 Tage = 36,5 kWh

  • Kosten bei 0,30 Euro/kWh:
    36,5 kWh × 0,30 € = 10,95 Euro pro Jahr

Auch hier lässt sich durch konsequentes Abschalten oder eine Steckdosenleiste bares Geld sparen.


Beispiel 2: Alter Kühlschrank vs. neues Modell

Ein älteres Kühlschrankmodell verbraucht im Jahr etwa 500 kWh, während ein modernes, energieeffizientes Gerät nur 200 kWh benötigt. Daraus ergibt sich:

  • Ersparnis:
    500 kWh − 200 kWh = 300 kWh pro Jahr

  • Kostenersparnis bei 0,30 Euro/kWh:
    300 kWh × 0,30 € = 90 Euro pro Jahr

Der Austausch eines alten Geräts kann sich somit innerhalb weniger Jahre amortisieren.

Gerät Typischer jährlicher Verbrauch (Watt) Jährliche Kosten (Euro)*
Kühlschrank
200 – 500
60 – 150
Waschmaschine
100 – 200
30 – 60
Fernseher
50 – 150
15 – 45
Computer
100 – 300
30 – 90
Standby-Geräte
10 – 100
3 – 30

*Bei einem Strompreis von 0,30 Euro pro kWh. Die Werte sind Schätzungen und können je nach Modell und Nutzung variieren.

Tabelle: Standby-Verbrauch ausgewählter Geräte

Gerät Standby-Verbrauch (Watt) Jährlicher Verbrauch (kWh) Jährliche Kosten (Euro)*
Fernseher
2,2
19,3
5,79
Computer
1,5
13,1
3,93
Modem
1,0
8,8
2,64
Mikrowelle
3,0
26,3
7,89

*Bei einem Strompreis von 0,30 Euro pro kWh, basierend auf 24 Stunden Standby pro Tag.

Tipps zur Senkung des Energieverbrauchs

  1. Ersetzen Sie alte Geräte: Investieren Sie in energieeffiziente Modelle, besonders bei Geräten mit hohem Verbrauch wie Kühlschränken und Waschmaschinen. Achten Sie auf das Energieeffizienz-Label.

  2. Standby-Verbrauch vermeiden: Nutzen Sie abschaltbare Steckdosenleisten, um Geräte komplett vom Netz zu trennen.

  3. Nutzung optimieren: Lassen Sie Waschmaschinen und Geschirrspüler nur voll beladen laufen und nutzen Sie Energiesparprogramme.

  4. Energieeffizienz beachten: Wählen Sie beim Kauf neuer Geräte Modelle mit hoher Energieeffizienz (z. B. A+++).

  5. Regelmäßige Messungen: Überprüfen Sie den Verbrauch Ihrer Geräte regelmäßig, um Veränderungen zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen.

Weitere Tipps zum Energiesparen finden Sie bei der Verbraucherzentrale.

Fazit

Ein Strommessgerät ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden, der seinen Stromverbrauch verstehen und reduzieren möchte. Durch die Messung des Verbrauchs einzelner Geräte können Sie ineffiziente Geräte identifizieren, Standby-Verbrauch eliminieren und Ihre Nutzungsgewohnheiten optimieren. Die Einsparungen können erheblich sein – sei es durch den Austausch eines alten Kühlschranks oder das Abschalten von Standby-Geräten. Beginnen Sie noch heute, Ihren Haushalt energieeffizienter zu gestalten, und nutzen Sie die Ressourcen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für weitere Informationen zur Energieeffizienz.

Quellen:

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